Dennis und Donella Meadows in ihrem Buch: The Limits to Growth: The 30-Year Update,

(London 2004) zur Bedeutung von Liebe für nachhaltige Perspektiven:

 

„In unserer Suche nach Wegen zur Ermutigung friedlicher Veränderungen eines Systems, das sich seiner eigenen Transformation ganz natürlich widersetzt, haben wir viele Mittel ausprobiert. Die offensichtlichsten haben wir ausgeführt – rationale Analyse, Daten-Sammlung, Systemdenken, Computermodellierung und klare Worte. Dies sind die Mittel, die alle, der in Wissenschaft und Ökonomik ausgebildet sind, automatisch begreifen. Sie sind nützlich, notwendig, aber nicht ausreichend.

   Wir wissen nicht, was ausreichend sein wird. Aber unsere Schlussfolgerung kommt zu anderen Mitteln, die unserer Erfahrung  nach nicht optional, sondern essentiell sind für jede Gesellschaft, die langfristig zu überleben hofft. Diese werden oft als zu „unwissenschaftlich“ betrachtet und daher in der zynischen öffentlichen Arena nicht ernst genommen...Es sind: Visionsbildung und Vernetzung, Wahrheitserzählung, Lernen und Lieben.

In der industriellen Kultur ist es nicht erlaubt, über Liebe zu sprechen, außer im romantischen und trivialen Sinn. Jeder, der über die Kapazität der Menschen spricht, praktische Bruder- und Schwesterliebe zu praktizieren, Liebe der Menschheit als Ganzes und unseres Planeten, wird eher verspottet als Ernst genommen...

    Individualismus und kurzsichtige Interessen sind die größten Probleme der gegenwärtigen Gesellschaften, und die tiefste Ursache ihrer Nichtnachhaltigkeit. Liebe und Mitgefühl, in sozialen Formen institutionalisiert, sind die bessere Lösung. Eine Kultur, die an diese besseren menschlichen Qualitäten nicht glaubt, diese nicht diskutiert und entwickelt, leidet an einer tragischen Begrenzung ihrer Möglichkeiten. ... Die Menschheit kann bei ihrem Abenteuer der Verringerung des menschlichen Fußabdrucks auf ein nachhaltiges Niveau nicht erfolgreich sein ohne einen Geist globaler Partnerschaft. Der Kollaps kann nicht vermieden werden, wenn die Menschen nicht lernen sich selbst und die anderen als Teil einer integrierten globalen Gesellschaft zu sehen. ...

   Die Menschheit muss lernen, die Idee eines lebendigen Planeten für zukünftige Generationen zu lieben.“



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Rudolf Bahro zur Bedeutung einer Erforschung und Entwicklung der Liebe für ökologische Perspektiven
Auszug aus R.Bahro: Logik der Rettung. Ein Versuch über Grundlagen ökologischer Politi, Stuttgart 1987, S.245 ff
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